Service für Mitgliedssparkassen
Kompetenter Dienstleister: Projekte gemeinsam realisieren
Service für Mitgliedssparkassen
Kompetenter Dienstleister: Projekte gemeinsam realisieren
D er Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL) ist der kompetente und moderne Dienstleister für seine Mitgliedssparkassen und deren kommunale Träger. Er berät seine Sparkassen nicht nur in geschäftspolitischen, rechtlichen und steuerlichen Fragen, sondern er treibt auch markt- und betriebsstrategische Themen voran und begleitet die Institute bei deren Verwirklichung. Ob das Großprojekt OSPlus_neo, ob Fusionsberatungen oder Verwaltungsratsschulungen – auch im Jahr 2017 hat der SVWL wieder gemeinsam mit den Sparkassen wichtige Projekte erarbeitet und realisiert.
OSPlus_neo
Die nächste Generation
OSPlus_neo ist das neue Vertriebs-Front-End von OSPlus. Es bietet für Berater und Kunden die gleiche Ansicht, ist einfach und intuitiv zu bedienen und reduziert die Komplexität der Beratung. Dabei verschmelzen die Vertriebswege: Der Kunde startet beispielsweise mit seinem Tablet einen Produktkauf in der Internet-Filiale und beendet diesen mit dem Berater am PC in der Sparkasse. Denn Kunden wollen beides: Bankgeschäfte online erledigen und persönliche Beratung in der Filiale. Dabei unterstützt OSPlus_neo dabei, die Vertriebskanäle sinnvoll miteinander zu verknüpfen, und verhindert einen Bruch durch die einheitlichen Oberflächen.
„OSPlus_neo erfordert die Bereitschaft zum Einsatz von Standards. Die Einführung bedarf deshalb einer klaren strategischen Positionierung der Sparkasse
zum Einsatz standardisierter Prozesse.“
Steffen Andresen,
Referent Kompetenz-Center Organisation / Prozesse
0SPlus_neo setzt auf den Anforderungen des DSGV-Projektes „Vertriebsstrategie der Zukunft“ auf, welches insbesondere das Ziel hat, den Privatkundenvertrieb und das Multikanalangebot strategisch neu auszurichten und zukunftsfähig zu machen. Es vereinfacht und harmonisiert kanalübergreifend die Vertriebs- und Serviceprozesse für Sparkassenkunden und Berater. Dazu werden die Benutzeroberflächen für die unterschiedlichen Vertriebskanäle einheitlich gestaltet, so dass sowohl Kunden als auch Berater die gleichen Oberflächen nutzen.
Die persönliche Beratung verändert sich durch OSPlus_neo: Durch die aktive Einbindung schaut der Kunde mit auf den Bildschirm und der Berater führt durch die einzelnen Schritte. Hierdurch können auch Nacherfassungen reduziert werden. Die Arbeitsplatzgestaltung sowie die Befähigung des Kundenberaters stellen hierbei die wesentlichen Erfolgsfaktoren dar.
Zur Einführung von OSPlus_neo hat die Finanz Informatik mit den Regionalverbänden ein Rollout-Konzept erarbeitet, welches im Kern aus sieben Schritten besteht.
- Strategische Entscheidung der Sparkasse
- Bankfachliche Vorbereitung
- Prozessanalyse und -steuerung
- OSPlus-Administration
- Mitarbeiter-Kommunikation
- Mitarbeiter-Schulung
- Nutzungscontrolling
Je nach Anforderungen sind die Sparkasse, der SVWL, die Sparkassenakademie NRW und die FI beteiligt. Dem Schritt 1 „Strategische Entscheidung“ kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, denn OSPlus_neo darf nicht als technischer Rollout verstanden werden. Die Einführung erfordert eine an der „Vertriebsstrategie der Zukunft“ orientierte Ausrichtung des Vertriebes und eine an den Modellorganisationen/PPS ausgerichtete Prozessorganisation der Sparkasse. Die Rahmenbedingungen dafür werden im Schritt 1 gesetzt.
Der OSPlus_neo-Rollout startete im SVWL im Mai 2016 mit insgesamt neun Serien. Bis Ende 2018 werden alle Serien abgeschlossen sein.
SVWL-Unterstützungsleistungen bei OSPlus_neo-Einführung
- Neo-Fitnesscheck
- Individuelle Strategieworkshops zur strategischen Positionierung der Sparkassen
- Begleitung von themenbezogenen Fachgesprächen zur Vermittlung der konzeptionellen, bankfachlichen und technischen Einsatzvoraussetzungen
- Fallbezogene bankfachliche Beratung
- Servicebetreuung mit Begleitung von regelmäßigen Telefonkonferenzen und Präsenzterminen
Neun Monate und sieben Schritte bis zur Einführung von OSPlus_neo
Fusionsberatung
Rechtzeitig die Weichen für die Zukunft stellen
Die anhaltende Niedrigzinsphase, die zunehmende Digitalisierung, das sich verändernde Kundenverhalten sowie die steigenden bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen führen dazu, dass immer mehr Sparkassen ihre strategischen Handlungsoptionen prüfen. Seit jeher zählen Fusionen zu den Möglichkeiten, zum Wohl der Kunden Kräfte zu bündeln. Sobald die Träger der jeweiligen Institute entschieden haben, Synergieeffekte zu nutzen und sich in einem größeren Geschäftsgebiet neue Wachstumschancen zu erschließen, unterstützt der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL) sie bei diesem Vorhaben.
„Die Verantwortung für eine Fusion liegt beim Träger. Er entscheidet, ob er sich mit dem Thema beschäftigen möchte. Wir unterstützen anschließend den Prozess.“
Henning Richerzhagen,
Generalbevollmächtigter und Leiter Abteilung Recht / Steuern
„Eins und eins muss am Ende mehr als zwei sein. Die Fusion sollte einen Mehrwert bringen – für die Kunden, für die Mitarbeiter und damit für die Sparkasse.“
Rolf Haves,
Leiter Kompetenz-Center Banksteuerung
An den neuen Namen „Sparkasse Bad Oeynhausen – Porta Westfalica“ hat sich der Vorstandsvorsitzende Rainer Janke schnell gewöhnt. Am 1. Januar 2018 ist das Geldinstitut aus der Fusion zwischen den Stadtsparkassen Bad Oeynhausen und Porta Westfalica hervorgegangen. Es hat eine Bilanzsumme von 1,3 Mrd. €.
Als Hauptgründe für den Zusammenschluss nennt der Sparkassendirektor die Niedrigzinspolitik und die zunehmende Regulierung. „Die Herausforderungen, vor denen Banken und Sparkassen stehen, sind enorm. Für die Institute ergibt sich dadurch Anpassungsbedarf. Durch frühzeitige Prüfung von Handlungsoptionen und rechtzeitige Positionierung bleiben wir Gestalter des Veränderungsprozesses“, führt er ergänzend aus.
Die Fusion in Ostwestfalen ist kein Einzelfall. Deutschlandweit schließen sich öffentlich-rechtliche Kreditinstitute zusammen. Sie bündeln ihre Kräfte und arbeiten vor Ort in größeren Einheiten zusammen, um beispielsweise eine passgenauere Betreuung zu ermöglichen – immer zum Wohl ihrer Kunden. Zu Beginn des Jahres 2018 zählte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) 386 Sparkassen bundesweit. Das waren zehn weniger als Anfang 2017 – oder 60 weniger als vor zehn Jahren. Vier dieser Zusammenschlüsse fanden im vergangenen Jahr in Westfalen-Lippe statt. Die jüngste von bereits drei im Jahr 2018 erfolgten Fusionen wurde zum 1. Mai zwischen der Sparkasse Siegen und der Stadtsparkasse Hilchenbach vollzogen. Zum Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL) gehören seitdem 60 Institute.
Äußern westfälisch-lippische Sparkassen von sich aus den Wunsch, zusammenarbeiten zu wollen, begleitet der Verband sie bei den erforderlichen Schritten. Seine Referenten beraten an unterschiedlichen Stellen im Prozess. Geregelt ist das in der Satzung des SVWL: „Der Verband unterstützt die Mitgliedssparkassen … Ihm obliegen insbesondere die Beratung der Mitgliedssparkassen in allen Sparkassenangelegenheiten, insbesondere in geschäftspolitischen, betriebswirtschaftlichen und juristischen Fragen“, heißt es in § 2 Abs. 1c.
Phasen der Konsolidierung unter westfälisch-lippischen Sparkassen sind nicht neu. Beispielsweise verringerte sich die Zahl der Institute in der Zeit der kommunalen Gebietsreform zwischen 1966 und 1974 von 156 um rund ein Drittel auf 106. In den Nachwehen der Jahrtausendwende schlossen sich von 2001 bis 2004 insgesamt 15 Institute aufgrund der konjunkturellen Lage starken Partnern an. Aktuell bewegen vor allem strategische Überlegungen die Häuser, ob sich die Herausforderungen durch niedrige Zinsen, steigenden Regulierungsaufwand und digitale Transformation besser allein oder zusammen mit einem Partner meistern lassen.
„Mit der Unterstützung durch den SVWL, insbesondere der juristischen Beratung sowie seiner betriebswirtschaftlichen Analyse, waren wir sehr zufrieden“, sagt Sparkassendirektor Janke rückblickend. Die Fusion biete die Chance, in einem größeren Haus einerseits Kosten zu sparen und andererseits Wachstums- und Ertragspotenziale zu erschließen. In Bad Oeynhausen und Porta Westfalica gelte es nun, nicht nur strategisch und technisch, sondern auch kulturell zusammenzufinden.
SVWL-Unterstützungsleistungen bei Fusionsüberlegungen
- Abteilung Recht / Steuern
Steuerliche Aspekte im Rahmen einer Sparkassenfusion. Vorbereitung der Entscheidungsfindung bei den Sparkassen und deren Trägern, juristische Begleitung und Beratung der
Fusionsprozesse, Musterdokumente für Fusionsfälle - Stabsstelle Kommunikation
Gründung der Fusionskommunikation - Kompetenz-Center Banksteuerung
Betriebswirtschaftliche Analyse als Grundlage für vorbereitende Gespräche in Sondierungsphase
Von 158 auf 60 Institute in fast 60 Jahren: Phasen stärkerer Konsolidierung wechseln sich mit ruhigeren Phasen ab.
Fusionen 2017/2018
01.01.2017
Sparkasse Gütersloh + Sparkasse Rietberg = Sparkasse Gütersloh-Rietberg
01.01.2017
Sparkasse UnnaKamen + Sparkasse Fröndenberg = Sparkasse UnnaKamen
01.06.2017
Stadtsparkasse Gevelsberg + Sparkasse Wetter (Ruhr) = Sparkasse Gevelsberg-Wetter
01.07.2017
Sparkasse Lippstadt + Sparkasse Erwitte-Anröchte = Sparkasse Lippstadt
01.01.2018
Sparkasse Werl + Sparkasse Soest = Sparkasse SoestWerl
01.01.2018
Stadtsparkasse Bad Oeynhausen + Stadtsparkasse Porta Westfalica = Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica
01.05.2018
Sparkasse Siegen + Stadtsparkasse Hilchenbach = Sparkasse Siegen
Verwaltungsratsschulungen
Regelmäßige Schulungen sorgen für kompetente Kontrolle
Klaus Dittrich aus der SVWL-Prüfungsstelle vermittelt grundsätzliche Kenntnisse über die Aufgaben des Verwaltungsrates.
Klaus Dittrich aus der SVWL-Prüfungsstelle vermittelt grundsätzliche Kenntnisse über die Aufgaben des Verwaltungsrates.
Die Verwaltungsräte bestimmen laut Sparkassengesetz die Richtlinien der Geschäftspolitik einer Sparkasse und überwachen die Geschäftsführung. Um sie fachlich dabei zu unterstützen, gibt es im Rahmen der Schulungsreihe „S-Forum Verwaltungsräte“ regelmäßig Fortbildungen in der Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen in Dortmund: Im Jahr 2017 haben dort insgesamt 646 Verwaltungsräte aus Westfalen-Lippe an zwölf verschiedenen Seminaren und einer Tagung teilgenommen.
Der Verwaltungsrat ist das Aufsichtsorgan einer Sparkasse. In ihn entsenden die Träger der Sparkasse demokratisch gewählte Mitglieder. Deren Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass die Sparkassen betriebswirtschaftlich und strategisch in der Lage sind, ihren öffentlichen Auftrag zu erfüllen: einer breiten Bevölkerung Zugang zu Einlagen und Krediten zu vermitteln. Die Mitglieder des Verwaltungsrates einer Sparkasse üben ein persönliches Mandat aus. Sie arbeiten unabhängig und weisungsfrei. Dafür müssen Verwaltungsräte fachlich geeignet sein und dies auch nachweisen, so will es das Gesetz. „Erfolgreich sein kann nur der, der weiß, was er tut“, sagt Professor Berthold Tillmann, Mitinitiator der seit 2009 bestehenden Fortbildungsreihe „S-Forum Verwaltungsräte“ und früherer Oberbürgermeister von Münster. Als Dozent vermittelt er bis heute Basiswissen zur Tätigkeit im Verwaltungsrat und wie sich das Gelernte in der Praxis anwenden lässt.
„Erfolgreich sein kann nur der, der weiß, was er tut.“
Prof. Berthold Tillmann
Praxiswissen steht im Fokus des Vortrags von Prof. Berthold Tillmann.
Die Akademie bietet Möglichkeiten zum fachlichen Austausch.
Referenten des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe (SVWL) beleuchten Themen wie aufsichtsrechtliche Maßnahmen und deren Konsequenzen für Sparkassen oder die Anstellungsbedingungen für Sparkassendirektoren. Wirtschaftsprüfer des Verbandes informieren, wie sich die Risiko- und Ertragslage einer Sparkasse bewerten lässt und was Verwaltungsräte zum Jahresabschluss wissen sollten.
Die Schulungsreihe für Mitglieder in den Verwaltungsräten ist modular aufgebaut. Das Angebot besteht im Jahr 2018 aus 13 Veranstaltungen und einem Grundlagenseminar. Jeder Teilnehmende erhält ein Zertifikat als Nachweis für die gesetzlich geforderte Sachkunde. Anmeldungen erfolgen über die Sparkassen.